Geschichte

Von der Steinzeit bis heute

Die Menschheit und die Menschen sind dauernden Änderungen unterworfen. Im Fach Geschichte wollen wir diesen Änderungen nachspüren, sie als Gelenkpunkte des Vergangenen begreifen und uns über die Auswirkungen des Geschehenen austauschen.

Ab der Klasse 8 werden einige Klassen auch in Geschichte als „bili-Klassen“ (Hallo Uwe, ist dies als Hyperlink machbar?) geführt, wobei der Unterricht größtenteils auf Englisch abgehalten wird.

Klasse 6: Wir starten mit Geschichte

In der Klasse 6 wird das erste Mal Geschichte unterrichtet. Wir beginnen mit der Fragestellung, was überhaupt „Geschichte“ als Schulfach beeinhaltet. Dann gehen wir zeitlich langsam nach vorne: Von den ersten Wanderungen der Menschheit über die Steinzeit (siehe Foto) nach Ägypten, wo die Pyramiden grüßen, bis hin zu den Griechen und den Römern.

Das Experiment "Schlagen von Seinzeitmessern Obsidian" in Klasse 6
Mahnmal an der Wewelsburg. Mit den „Winkeln“ wird an die verschiedenen Häftlingsgruppen erinnert

Geschichte „auf Tour“

Wir arbeiten nicht nur in der Schule, sondern begeben uns auch vor Ort. Folgende Exkursionen sind möglichst fester Bestandteil des Unterrichts:

Klasse / Stufe

Ziel

6

Steinzeit – Museum Oerlinghausen

7

Stadtexkursion Herford

10

Gedenkstätte „Zellentrakt“

Führung auf der Wewelsburg

Q1

Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz (nach Bewerbung)

 

„Geschichte bringt nichts – die sind eh schon alle tot!“

Das Ziel in Geschichte ist es, aus der Vergangenheit die Gegenwart begreifen zu helfen und sich schwierigen Fragen stellen zu können, gegensätzliche Meinungen zuzulassen, ohne den eigenen Standpunkt zu verlieren – aber auch die eigene Meinung immer wieder hinterfragen zu können und, falls nötig, zu überdenken.

„Erinnerung hilft, die Gegenwart wahrzunehmen, gibt ihr Sinn und ordnet sie zwischen Vergangenheit und Zukunft ein; als solche produziert sie Identität. Nur durch sie kann die Wirklichkeit Gestalt annehmen.“
Ètienne François – deutsch-französischer Historiker

Die Arbeit in Geschichte geschieht dabei unter Beachtung wissenschaftlicher Vorgaben und mit dem klaren Wissen um die Vielschichtigkeit vieler (wenn nicht aller) Ereignisse.

Rozette Kats (rechts auf dem Bild) - eine Überlebende des Holocaust zu Besuch im FGH

Zeitzeugen und Lesungen

Der Kontakt zu Zeitzeugen (s. Foto und Beitrag oben) und Lesungen zu historischen Themen (Foto links: Robert Domes bei einer Lesung aus seinem Buch. „Nebel im August“ am FGH) sind möglichst regelmäßig Teil der historischen Arbeit. 

Und hier kommen jetzt die letzten aktuellen Berichte aus dem Fach Geschichte:

Zeitzeugin Rozette Kats in der Aula des Friedrichsgymnasiums

Am 28.08.2024 erlebten die Schüler der Q2 des Ravensberger Gymnasiums und des Friedichsgymnasiums eine eher ungewöhnliche Geschichtsstunde. Zu Gast war die Niederländerin Rozette Kats, die als kleines Kind den Holocaust überlebte.

Die Schüler zeigten sich beeindruckt von dem außergewöhnlichen Lebensweg von Rozette Kats, die als Kind einer jüdischen Familie bei einer „Pflegefamilie“ aufwuchs und so dem Zugriff der Nationalsozialisten entzogen wurde. Der Großteil ihrer Familie wurde deportiert und in Auschwitz und Sobibor ermordet.

Erst 1948 – einen Tag vor ihrem sechsten Geburtstag – erfuhr Rozette Kats, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern waren und sie nicht „Rita“ hieß. Eine Enthüllung, die sie lange Zeit beschäftigte und prägte, bis sie schließlich in den Neunziger Jahren ein paar zusätzliche Informationen zu ihrer richtigen Familie bekam.

Hier geht es zum Artikel im Herforder Kreisblatt:

https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-herford/herford/rgh-gymnasium-geschichte-zeitzeugin-rozette-kats-besuch-fgh-herford-3116271?pid=true&npg

Der Besuch wurde ermöglicht durch die Konrad-Adenauer-Stiftung – vielen Dank dafür! 

"Scharfe Sachen" in Geschichte

Dass unsere Vorfahren in der Steinzeit echte Spezialisten in der Herstellung von Werkzeugen waren, konnten die Schülerinnen und Schüler der 6b nun erfahren. Mit Schutzbrillen bewaffnet Schab- und Schneidwerkzeuge aus Feuersteinknollen und Obsidian zu schlagen ist eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe, die Erfahrung benötigt. Doch mit ein wenig Übung lagen nach kurzer Zeit schon brauchbare Ergebnisse vor den „Steinzeitlern“. Die Abschläge sind nicht nur schön sondern auch überaus scharf, wie dann schmerzhaft festgestellt wurde – doch mit Hilfe des Sanitätsdienstes (Danke Mia!) waren die Wehwehchen schnell verarztet.

Abschließend konnten wir feststellen, dass die vermeintlich so einfache Aufgabe, Werkzeuge herzustellen zwar Spaß macht aber auch ihre Tücken hat. Die Menschen der Steinzeit waren wirklich echte Spezialisten!

Geschichts-Exkursion der Klassen 9a und 9c zur Wewelsburg bei Büren

Wie jedes Jahr (hoffentlich nun wieder) unternahmen die Klassen 9 des FGH eine Exkursion zur Wewelsburg bei Büren, um sich vor Ort ein Bild von regionaler Geschichte zu machen. Die Wewelsburg wurde zur Zeit der NS-Herrschaft von der SS erworben und sollte den Mittelpunkt eines germanisch-nationalsozialistischen Reiches bilden. Vor Ort wurde für Umbauten an der Burg 1941 das Konzentrationslager Niederhagen errichtet, in dem rund 3900 Häftlinge inhaftiert waren. Ungefähr ein Drittel überlebte die Strapazen des Arbeitseinsatzes und der unmenschlichen Behandlung nicht.

Auf und in der Burg und in der Siedlung, die heute zu Büren gehört und auf dem Gelände des Lagers liegt, gehen die Schüler auf Spurensuche, bekommen einen manchmal sehr beklemmenden Eindruck von dem Leben der Häftlinge und setzen sich auch mit der Ideologie der Täter auseinander.